Schulprofil

Das Welfen-Gymnasium versteht sich als Ort des gemeinsamen Lernens und des Entdeckens der eigenen Fähigkeiten. Dabei ist die kognitive Auseinandersetzung mit den Lerninhalten genauso wichtig wie emotionale, soziale und künstlerische Aspekte.

Das Welfen-Gymnasium Schongau blickt auf eine lange und erfolgreiche Schultradition zurück. Bereits 1968 wurde in Schongau das erste Abitur abgelegt. Heute werden am Welfen-Gymnasium ca. 800 Schüler von mehr als 80 Lehrkräften unterrichtet.

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Der Weg der Hoffnung:

Wie die Fahne der Kinder im Hospiz ein Zeichen der Liebe und Zuversicht setzt

 Zum ersten Mal fand am 23. Oktober 2022 ein Benefizlauf am Welfen-Gymnasium statt. Der Erlös, eine beachtliche Summe von 9400,00 €, konnte schließlich im Mai 2023 offiziell beim Tag der offenen Tür an das Kinderhospiz Bad Grönenbach übergeben werden.

„Unser Plan war klar, die Spenden zu übergeben und eine kleine Führung durch das Gebäude zu bekommen, aber dass es so emotional werden würde, haben wir nicht erwartet."

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Am Tag der Übergabe füllte sich das Gelände mit Menschen. Es war der Tag der offenen Tür und das Hospiz deshalb reichlich besucht. Es war auch viel geboten, neben dem Cross-Country-Rennen gab es Attraktionen wie die Show eines Militärhubschraubers, der Polizei, Motorradfahrten im Beiwagen und einen Römer, der für Fotos bereitstand. Neben den üblichen Gästen, die für den Lauf oder zu den zahlreichen Führungen anreisten, besuchten aber auch viele Menschen das Hospiz, die es bereits kennen.

Ein Ort, den man sich ruhig und vielleicht auch düster vorstellt, schien neu belebt. So voll von Kindern wie der Spielplatz hinter dem Gebäude an diesem Tag war, so voll ist er aber auch an jedem anderen Tag, an dem das Hospiz geöffnet ist. Denn hier reist nicht nur das Kind mit seiner Krankheit, sondern vor allem mit der ganzen Familie, mit Eltern und Geschwistern an. Ein ausgeklügelter Zeitplan ermöglicht es, gleichaltrige Kinder und Geschwisterkinder zur selben Zeit im Hospiz einzubuchen, damit der Aufenthalt für alle möglichst angenehm gestaltet werden kann.

Während sich die anderen Besucher das Gebäude und den Garten rund um das Hospiz ansahen, blieben viele vor den vielen Fahnen stehen, die an Metallgittern hinter dem Gebäude befestigt sind.

Eine Familie bestehend aus Mutter, Vater und Tochter umarmte sich schweigend, während ihnen die Tränen über die Wangen liefen.

Im Kinderhospiz Bad Grönenbach ist es Tradition, dass jede Familie ihre eigene, individuelle Fahne für das Kind entwirft. Was auf den ersten Blick schön, vielleicht sogar einfach erscheint, ist in Wirklichkeit eine Hürde, der sich viele Familien anfangs nicht gewachsen fühlen.

Zu Beginn eines Hospizaufenthaltes werden die Eltern gebeten, eine Fahne für ihr Kind zu gestalten. Während die eine Familie den Lieblingstraktor des Kindes auf eine Fahne aufnäht, stickt die andere Familie ein einfaches Muster mit weißem Garn auf einen blauen Untergrund.

Ungeachtet des minimalistischen oder maximalistischen Designs, die Gestaltung ist genaustens überlegt. Aufgrund der hohen Bedeutung der Fahne fühlen sich manche Familien erst beim folgenden zweiten Aufenthalt in einem halben Jahr bereit, sich final auf ein Design festzulegen. Denn diese Fahne wird ihr Kind die gesamten Aufenthalte über begleiten.

Kommt ein Kind am Hospiz an, so wird die Fahne von den Leinen auf den Gängen geholt und in den Speisesaal gehängt. Beendet dieses den Aufenthalt von 12 Tagen so kann es einen kleinen Anhänger gestalten, der an der Fahne befestigt wird. Kommt es einmal ohne Eltern, so kann es sogar einen kleinen Emoji dazu hängen. Im Garten hängen Fahnen mit bis zu 15 Anhängern und Smileys, andere dagegen besitzen weder noch.

Sollte das Kind den Kampf gegen die Krankheit verlieren, wird die Fahne am Fahnengong aufgehängt und alle im Haus trauern zusammen mit der Familie. Die Familie hat die Möglichkeit, sich in einem speziellen Raum mit einem Mitarbeiter des Hospizes zu treffen, um ihnen bei der Verarbeitung der Trauer und beim Loslassen zu helfen. Wenn die Familie religiös ist, werden Gebete gesprochen und gemeinsam gesungen. Wenn dies nicht der Fall ist, gestaltet sich die Situation anders und die Eltern entscheiden, über was gesprochen wird – oft über besondere Momente, die sie mit ihrem Kind erleben durften.

Nach sieben Tagen wird die Fahne schließlich vom Gong abgenommen und in den Fahnengarten gehängt. Über die Jahre verwittert diese und schließlich entscheidet ein Mitarbeiter des Hospizes, wann die Fahne abgehängt wird. Die Eltern werden eingeladen und können entscheiden, was mit der verblichenen Fahne passiert. Manche entscheiden sich, diese mit nach Hause zu nehmen und in ihrem Garten zu vergraben. Das Hospiz bietet aber auch die Möglichkeit, eine feste dauerhafte Metallfahne auf einem der Steintürme aufzuhängen.

Wegen der starken Belastung entscheiden sich aber auch Familien das Hospiz nach dem Tod ihres Kindes hinter sich zu lassen und dies nicht erneut aufzusuchen.

Jede Woche spendet dieses Hospiz St. Nikolaus Kindern, Eltern und Geschwisterkindern entspannte und angenehme Tage in ihrem sonst stressigen Alltag. Jedoch benötigt das Hospiz selbst jedes Jahr 1.000.000 € an Spenden, um dies weiter fortzuführen. Wir als Welfen-Gymnasium Schongau sind stolz darauf 9400,00 € übergeben zu haben und hoffen, dass wir dies auch in Zukunft weiterführen können.

Dennoch sind private Spender eine wichtige Einnahmequelle für das Hospiz, selbst kleins-te Summen helfen.

Ich hoffe, ich konnte auf eine sehr besondere Institution aufmerksam machen und verdeutlichen, wie viel Kraft und Zuversicht ein Stück Stoff spenden kann.

Alessia Tholen; Q12

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